Endlich geht die Meisterschaft wieder los! Die Damen sind zurück! Kurz nach dem letzten Saisonende war lange nicht klar, ob wir in den gelb-roten Shirts wieder eine Damenmannschaft auflaufen, sehen werden. Kommt Zeit – kommt Rat! Das neuformierte Kader zählt heute jedoch mehr Spielerinnen als letzte Saison und ist sehr gut aufgestellt. Seit Anfang April wird intensiv in diversen Bereichen gearbeitet und ob sich dies ausgezahlt hat wird heute das erste Mal unter Beweis gestellt.
Das Einspielen war etwas holprig, jedoch die Gemüter zum Anpfiff dann doch parat. Der Start vor heimischem Publikum ist immer etwas Besonderes. Dann gilt das erste Spiel auch noch als «Derby» gegen die Konkurrentinnen aus Gossau. Die Kaderumstellung war auf beiden Seiten sofort zu spüren. Es war ein richtiges aneinander tasten zu Beginn. Es wurde beidseitig versucht und versucht. Es scheint, als hätten die Gossauerinnen die Qualitäten der Thurgauerinnen etwas unterschätzt. Lange war das Spiel sehr ausgeglichen, bis es dann kurzerhand etwas zu kippen anfing. Mitschuld war sicherlich auch, dass es die Unparteiischen sehr streng nahmen mit der Bewertung des Körperspiels. Dies führte dazu, dass die Thurgauerinnen auch mal Platz auf der Strafbank nehmen durften. Die Defensivarbeit schien so gut zu funktionieren und trotzdem konnte Gossau eine minime Lücke ausnutzen und den Treffer erzielen. Dies reichte ihnen noch nicht und sie verdoppelten kurze Zeit später zum 2 zu 0. Das Spiel ging aber trotzdem sehr ausgeglichen weiter und die Chancenauswertung verteilte sich gut.
Dann war es Cilli, welche einen Schlenzer aufs gegnerische Tor versuchte. Dieser wurde abgelenkt und Äni kam mit vollem Schwung daher gerannt und zog ab … Ein präziser Backhandschuss platziert sie direkt in der linken, oberen Torecke. Äni realisierte dies etwas verzögert da sie hinter dem Tor erst zum Stillstand kam – das ist er: Der Anschlusstreffer zum 2:1!
In der zweiten Spielhälfte wurde weiter versucht, Chancen erarbeitet, nicht aufgegeben, gekämpft, ausprobiert – aber es blieb bei diesem Resultat. Wängi verliert das Spiel zwar knapp, nimmt aber sehr viel Positives mit!
Die Damen nutzten die kurze Pause, um mit den Fans zu plaudern, analysieren und vor allem mit dem Kopfauslüften. Dies fand draussen bei einem lockeren Spaziergang statt.
Nun warteten die Gegnerinnen mit der längsten Anreise: Desertina Bulls Disentis. Der Start gelang den Thurgauerinnen zwar gut und an ein Anknüpfen an die vorherige Leistung war zu spüren. Jedoch war schnell klar ein Herausspielen aus der eigenen Hälfte wird nicht so einfach. Die Damen aus den Bündner Oberland lassen uns nicht den gewünschten Freiraum. Die Pässe wurden irgendwo in der Mitte abgefangen oder kamen gar nicht erst an. Disentis spürte diese kleine Unsicherheit und hatte Platz, diese auch auszunutzen. Ihnen gelang schon früh den Führungstreffer. Wängi liess sich davon nicht beirren und versuchte das Spiel weiter ins Rollen zu bringen, auf die andere Seite. Stattdessen wurden sie mit einem bitteren Konter und dem daraus folgenden, weiteren Gegentor gebüsst. Pausenstand 2 zu 0.
Coach Andy rüttelte die Mannschaft nochmals auf, noch nichts ist verloren – es sind noch 20 Minuten zu spielen, um das Spiel zu kehren.
Gesagt – getan.
Auch Selina nahm sich diese Worte sehr stark zu Herzen und erzielte den souveränen Anschlusstreffer! Von dieser Beflügelung wurden wir aber kurzerhand wieder etwas gedämmt, denn da war sie wieder: Die Hand vom Schiedsrichter, in der Luft. Das auch noch: 2 Minuten- Strafe gegen gelb-rot aufgrund eines Stockschlages. Die Defensivarbeit klappte nun super und das Unterzahlspiel ging torlos über die Runden, im Gegenteil, Wängi kam sogar zu einer gefährlichen Chance und das Tempo wurde im Allgemeinen nochmals hochgefahren.
Knapp 2 Minuten vor Schluss bekamen die Thurgauerinnen noch einen Freistoss in der gegnerischen Ecke. Der Ball von Shawna verspringt zwar, gerät jedoch in eine gefährliche Zone, wo Corina steht. Zwar bedrängt von den Gegnerinnen schaffte sie es tatsächlich mittels Drehschuss den Ball im Tor zu platzieren – da war er: der Ausgleich! Die Tribüne tobte – und wir auch!!! 😊 Es blieb zwar beim Untenschieden aber dieser eine erzielte Punkt fühlt sich dank der starken Teamleistung wie ein Gewinn an!
Spielbericht von Corina Trunz
Fotos Silvan Schmid